| von Nicolas Hajdu

Effizienter, agiler und günstiger mit der AWS Cloud

Einleitung

In einem sich ständig wandelndem Arbeitsumfeld, bei dem jeden Tag neue Technologien aus dem Boden sprießen, wenden sich Unternehmen zunehmend der AWS Cloud zu. Die AWS Cloud hilft Ihnen dabei ihre Abläufe zu optimieren, flexibler zu werden und vor allem Kosten zu sparen. Die Migration der IT-Infrastruktur in die AWS Cloud bietet dabei eine Vielzahl von Vorteilen, die von verbesserter Leistung bis hin zu erhöhter Agilität reichen. Hervorzuheben sind weiterhin auch die finanziellen Vorteile der AWS Cloud. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte zur Kosteneinsparung durch eine Migration von „Traditionellen“ On-Premises IT-Infrastrukturen in die AWS Cloud vorgestellt.

Kosten einer „Traditionellen“ Infrastruktur gegenüber der AWS Cloud

Vor einer Migration in die AWS Cloud sollte ein Unternehmen überprüfen welche Anforderungen bestehen, die auch in einer Cloud-Infrastruktur bedient werden müssen. In der Regel hat jedoch fast jedes Unternehmen große Potenziale seine Prozesse, beispielsweise zur Auswertung von Daten, zu optimieren. Dabei ist es oft nicht das Ziel die aktuelle IT-Infrastruktur eins zu eins in der AWS Cloud abzubilden, sondern die Technologien, Dienstleistungen und Services der AWS Cloud bestmöglich für seine Anforderungen zu Nutzen und neu zu denken.

Hierbei ist es essenziell zu prüfen, ob eine Migration in die AWS Cloud mit den Unternehmensweiten Sicherheits- und Compliance-Regeln übereinstimmen. Unternehmen die staatlichen Anforderungen an Datenverarbeitung und Verwahrung gerecht werden müssen, sollten vorab genaustens prüfen, mit welchen Cloudlösungen sie diesen nachkommen können.  Als globaler Dienstleister unterliegt AWS jedoch selbstverständlich den am jeweiligen Standort geltenden Gesetzen und Vorgaben, weshalb eine Vereinbarkeit oft möglich ist. In einem ersten Beratungsgespräch mit einem Experten für die AWS Cloud lassen sich schnell und einfach Lösungsvorschläge ausarbeiten und große Potenziale aufdecken.

Vorabinvestitionen

Der Betrieb von On-Premises-Rechenzentren ist mit erheblichen Vorabinvestitionen verbunden wie Kosten für Server, Netzwerkgeräte, physischen Einrichtungen und deren Absicherung. Hinzu kommen Personalkosten für Wartung und Instandhaltung. Investitionskosten, selbst für übliche Infrastrukturen, können je nach Größe des Unternehmens und dem Umfang der IT-Infrastruktur schnell im Bereich mehrerer Millionen Euro liegen.

AWS bietet seinen Kunden verschiedene, sehr flexible Bezahlungsmodelle. Die Preismodelle sind dabei aufgeteilt in Abonnements, Nutzungsabhängige („Pay-as-you-go“) Zahlung, Rabatte durch längerfristige Reservierung/Verpflichtung und individuelle, an Unternehmensanforderungen angepasste, Zahlungsoptionen.  Unternehmen können somit klein anfangen und Ressourcen nach Bedarf skalieren. Dabei bietet AWS auch einen Online-Preiskalkulator an, der einem dabei hilft, einen ersten Überblick zu erhalten, was die eigene IT-Infrastruktur in der AWS Cloud kosten könnte. Die kostspieligste Variante, in der man die AWS Cloud Dienste nutzen kann, ist in der Regel hierbei das Pay-as-you-go Modell, bei dem man die volle Flexibilität genießt die verschiedenen Dienste von einem Moment auf den anderen zu beanspruchen oder zu kündigen. Doch selbst eine Nutzung nach diesem Prinzip ist in vielen Fällen günstiger als die Nutzung einer „traditionellen“ IT-Infrastruktur.

Betriebskosten

Eine lokale Infrastruktur verursacht hohe laufende Kosten, die sich zusammensetzten aus einem Bedarf an Energie zum Betrieb der Hardware, ihrer Kühlung und Personalkosten für Systemwartung. Die exakten Betriebskosten für eine Infrastruktur können dabei häufig nicht präzise zugeordnet werden und belasten daher das Budget, mit dem ein Unternehmen arbeiten kann unter Umständen erheblich. AWS übernimmt sämtliche betrieblichen Aspekte der AWS Cloud, reduziert den Personalbedarf und verfolgt Maßnahmen zur Minimierung des Energiebedarfs ihrer Rechenzentren. Die AWS Cloud bietet dabei mit integrierten Tools wie zum Beispiel dem Cost Explorer eine Möglichkeit zur Auflistung und Analyse aller Kosten. Mit einer beständigen Nutzung über einen gewissen Zeithorizont bietet das Tool dann auch zuverlässige Prognosen der Kosten an, was Unternehmen hilft, Ihre Kosten und Budgets besser in die Zukunft zu projizieren.

Skalierbarkeit und eine optimale Ressourcennutzung

Die Skalierung der traditionellen Infrastruktur erfordert häufig den Kauf zusätzlicher Hardware, eine Erweiterung von Geschäftsräumen oder das Einstellen neuer Mitarbeiter.

Eine Überbereitstellung, um eventueller Maximalauslastung standzuhalten ist hierbei unumgänglich, führt in Phasen geringer Nutzung jedoch zu Verschwendung von Ressourcen. Besonders dann, wenn das Kerngeschäft des Unternehmens nicht innerhalb des IT-Sektors liegt und diese Ressourcen nicht anderweitig verwendet werden können. Dies führt dazu das Unternehmen in ruhigen Phasen für nicht genutzte Kapazitäten bezahlen und bei einer hohen Beanspruchungsspitze keine einfache Möglichkeit haben ihre Rechenleistung an die Anforderungen anzupassen.

Die AWS Cloud bietet für diese Herausforderung eine dynamische Skalierbarkeit, sodass Unternehmen Ressourcen je nach Bedarf horizontal und vertikal skalieren können.

Auto-Scaling Group

Auto-Scaling Groups bieten die Möglichkeit, die Anzahl der genutzten Server, „EC2“ im AWS-Jargon, je nach Nutzlast dynamisch anzupassen. Sollte eine Gruppe von zum Beispiel 10 Servern der geforderten Rechenleistung nicht mehr gewachsen sein, kann eine korrekt konfigurierte Auto-Scaling Group diese Gruppe um weitere Server erweitern, bis die Auslastung wieder ein akzeptables Niveau hält. Durch einen Elastic Load Balancer wird hierbei gesichert, das anfallende Workloads gleichmäßig auf alle vorhandenen EC2-Server verteilt werden. Das hinzufügen weiterer EC2`s wird als horizontales Skalieren beschrieben. Sollte im Gegenzug ein leistungsstärkerer EC2-Server benötigt werden anstelle von weiteren Servereinheiten, spricht man von vertikalem Skalieren.

Während eine „Auto-Scaling-Group“ einen großen Komfort bietet, kann man selbstverständlich weiterhin maßgebende Faktoren beeinflussen, wie Limits auf die maximalen Ausgaben, die man tätigen möchte, oder die maximale Anzahl an EC2-Instanzen, die hinzu- oder abgeschaltet werden. Dies lässt sich beispielsweise auch darüber steuern welche minimale Rechenleistung man zu jedem Zeitpunkt auf Abruf gewährleistet haben möchte. Die Realisierungen der Umsetzungen sind dabei so vielfältig wie die Anforderungen der Unternehmen selbst. Das sorgt für eine optimale Ressourcenauslastung für jeden Workload und macht Investitionen in potenzielle Überkapazitäten überflüssig. Da die AWS Cloud verschiedenste Dienste anbietet für verschiedene Aufgaben bietet es sich auch hier wieder an mithilfe des Preiskalkulators verschiedene Lösungsansätze monetär zu vergleichen.

Ein weiterer Weg, um die Ressourcennutzung zu vereinfachen ist der Einsatz sogenannter „Serverless“ Systeme. Dabei ist das Hauptaugenmerk eine möglichst einfache und direkte Nutzbarkeit durch den AWS-Kunden, ohne dass dabei ein Einrichtungsaufwand und Betreuungsaufwand entsteht. AWS übernimmt im Hintergrund Wartung und Pflege des gebuchten Systems und der dafür benötigten Server. Auch in diesem Fall zahlt man für die tatsächliche Zeit, in der man die Rechenleistung der Systeme in Anspruch genommen hat. Je länger also automatisch skalierende- und serverlose Systeme im Einsatz sind und Nutzungsdaten generieren, desto genauer kann ein Unternehmen die Kosten und Auslastung seiner Cloud-Infrastruktur nachverfolgen und steuern.

Wartung und Updates

In der Regel werden eigens eingerichtete und selbst beschäftigte IT-Abteilungen, oder kostspielige Dienstleistungen von Drittparteien, für die Wartung und Aktualisierung der lokalen Hardware und Software eingesetzt, was zusätzliche Kosten verursacht, und kontinuierliche Aufmerksamkeit und Einsatz erfordert. Besonders wenn das Kerngeschäft eines Unternehmens in einem IT-Fremden Bereich liegt, wird diesem Bereich oft nicht die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet.

Ja nach Preismodell und Anforderungen eines Unternehmens kümmert sich AWS um Wartung, Updates und reduziert so die Arbeitsbelastung der internen IT-Abteilung oder macht diese gar obsolet. Zu dem gewährleistet AWS stets den Zugriff auf aktuelle Systeme und die Sicherheit der Cloud. Das spart nicht nur Betriebskosten, sondern beugt auch der Gefahr vor, dass dem Unternehmen wichtiges Know-How verloren geht, in dem Falle das ein IT-Mitarbeiter austritt. Die Ausprägung der Betreuungsleistung durch AWS ist auch hier gesteuert durch die verwendeten Systeme und das in Anspruch genommene Preismodell. Diese variieren dabei von der Möglichkeit selbst besonders viel in der Hand zu behalten (Developer Support) bis zu einem „rundum sorglos“ Paket (Enterprise Support).

Zusammenfassung

Im direkten Vergleich zeigen sich die Kostenvorteile der AWS Cloud ganz klar. Mit geringeren Vorabinvestitionen, reduzierten Betriebskosten, einer verbesserten Skalierbarkeit und durch effizientere Ressourcennutzung können Unternehmen durch die Migration in die AWS Cloud erhebliche Einsparungen erzielen und Zeit und Ressourcen für das eigentliche Kerngeschäft frei machen. Eine saubere und gut durchdachte Migration in die AWS Cloud kann dabei ein langfristiges Einsparungspotenzial im hohen zweistelligen Prozentbereich, gegenüber „Traditionellen“ On-Premises Infrastrukturen, mit sich bringen. Zudem bietet AWS den Unternehmen stet einen einfachen und schnellen Zugriff auf die neusten Technologien, wodurch Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und vielleicht sogar neue Felder für sich entdecken und erschließen können durch eine schlaue und zielgerichtete Nutzung Ihrer Daten. Der Wechsel in die AWS Cloud kann daher nicht nur dabei helfen die eigenen Kosten zu senken, sondern auch als strategischer Schritt in eine neue Richtung gesehen werden.

 

Quellen:

https://aws.amazon.com/de/pricing/?aws-products-pricing.sort-by=item.additionalFields.productNameLowercase&aws-products-pricing.sort order=asc&awsf.Free%20Tier%20Type=*all&awsf.tech-category=*all
https://aws.amazon.com/de/ec2/autoscaling/?sc_channel=ba&sc_campaign=autoscaling-ec2-button&sc_medium=button&sc_country=global
&sc_geo=global&sc_outcome=Aware
https://aws.amazon.com/de/serverless/
https://aws.amazon.com/de/blogs/mt/estimating-total-cost-of-ownership-tco-for-modernizing-workloads-on-aws-using-containerization-part-1/
https://pages.awscloud.com/rs/112-TZM-766/images/Optimizing-AWS-Cloud-Costs-and-Lowering-Total-Cost-of-Ownership.pdf

Teile diesen Artikel mit anderen

Über den Autor

Nicolas ist seit 2023 bei der Woodmark tätig und ist AWS zertifizierter Cloud Practitioner. Zuvor war er bereits einige Zeit als IT-Consultant tätig und ist bestrebt all seinen Kunden stets einen Mehrwert in Sachen Effizienz und Kosten bieten zu können. Seine Schwerpunkte sind dabei Business Analytics, Anforderungsanalyse und der Aufbau von Reports und Dashboards in Tableau und AWS Quicksight.

Zur Übersicht Blogbeiträge