| von Nicolas Hajdu

Umzug in die Cloud: Kosten sparen und Effizienz steigern

Einleitung

In der sich ständig verändernden Welt der Datenanalyse wenden sich Unternehmen zunehmend der Cloud zu, um ihre Abläufe zu optimieren, die Skalierbarkeit zu verbessern und vor allem Kosten zu sparen. Die Migration der IT-Infrastruktur in die Cloud bietet dabei eine Vielzahl von Vorteilen, die von verbesserter Leistung bis hin zu erhöhter Flexibilität reichen. Besonders hervorzuheben sind jedoch auch die finanziellen Vorteile der Cloud. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte zur Kosteneinsparung durch eine Migration von „traditionellen“ On-Premise IT-Infrastrukturen in die Cloud vorgestellt. Die Nutzung smarter Technologien wie die automatische Skalierbarkeit oder der Einsatz sogenannter „serverloser Systeme“ wird dabei genauer beleuchtet. 

Kosten einer „traditionellen“ Infrastruktur gegenüber einer Cloud Infrastruktur

Vor einer Migration in die Cloud muss sich ein Unternehmen zuerst bewusst machen was für Anforderungen es hat, da sich diese maßgebend auf die IT-Infrastruktur auswirken. In der Regel hat jedoch fast jede Firma große Potenziale seine Prozesse oder die Auswertung seiner Daten zu optimieren und gewinnbringend einzusetzen. Zudem ist es essenziell zu prüfen, ob eine Migration in die Cloud mit den Unternehmensweiten Sicherheits- und Compliance-Regeln übereinstimmt. Auch ist es denkbar das ein Unternehmen staatliche Anforderungen erfüllen muss, was eine Migration in die Cloud ganz oder teilweise verhindern könnte. In einem ersten Beratungsgespräch mit einem Experten für Cloud-Infrastrukturen lassen sich dann schnell und einfach Lösungsvorschläge ausarbeiten und große Potenziale aufdecken. 

Vorabinvestitionen

Traditionelle“ IT-Infrastruktur: Der Aufbau und die Wartung von On-Premise-Rechenzentren sind mit erheblichen Vorabinvestitionen verbunden, einschließlich der Kosten für Server, Netzwerkgeräte und physische Einrichtungen und deren Absicherung. Schätzungen zufolge können die Investitionskosten für herkömmliche Infrastrukturen je nach Größe des Unternehmens und dem Umfang der IT-Infrastruktur zwischen Hunderttausenden und Millionen von Euro liegen. 

Cloud-Infrastruktur: Cloud Computing arbeitet in der Regel nach einem sogenannten Pay-as-you-go-Modell, das erhebliche Vorabinvestitionen überflüssig macht. Unternehmen können klein anfangen und Ressourcen nach Bedarf skalieren. Dabei bieten verschiedene Anbieter auch online Tools an, in denen man einen ersten Überblick darüber bekommt, wie die Kosten der eigenen Infrastruktur in der Cloud aussehen würden. Es gibt verschiedene Ausprägungen und Preismodelle, die je nach Nutzungsgrad und Bindungsdauer signifikante Rabatte ermöglichen. Doch selbst Varianten, bei denen man eine volle Flexibilität genießt und von heute auf morgen Systeme beauftragen und kündigen kann, bieten in vielen Fällen eine Kostenreduktion gegenüber „Traditionellen“ IT-Infrastrukturen.

Betriebskosten

„Traditionelle“ IT-Infrastruktur: Die Wartung und Verwaltung der lokalen Infrastruktur erfordert laufende Betriebskosten und unter anderem auch Strom, Kühlung und IT-Personal für die Systemadministration und -wartung. Die exakten Betriebskosten für die IT-Infrastruktur können dabei häufig nicht exakt zugeordnet werden und sie belasteten daher das Budget, mit dem ein Unternehmen arbeiten kann unter Umständen erheblich.

Cloud-Infrastruktur: Cloud-Anbieter kümmern sich um die betrieblichen Aspekte der Infrastruktur, reduzieren den Bedarf an Personal vor Ort und minimieren die Kosten für Strom, Kühlung und Wartung. Je nach gewähltem Preismodell zahlt ein Unternehmen dann auch nur genau für die Ressourcen, die auch tatsächlich verbraucht wurden, was zu erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten führt. Dabei bieten die Cloudanbieter auch integrierte Tools an, die eine exakte Auflistung der Kosten gewährleisten und sogar eine Schätzung für zukünftige Kosten erstellen. Hierdurch bietet es Unternehmen eine exakte Übersicht über die Kosten ihrer Cloud-Infrastruktur.

Skalierbarkeit und eine optimale Ressourcennutzung

„Traditionelle“ IT-Infrastruktur: Die Skalierung der traditionellen Infrastruktur erfordert häufig den Kauf zusätzlicher Hardware, oder gar Erweiterungen von Geschäftsräumen und vielleicht sogar das Einstellen neuer Mitarbeiter, was in Zeiten geringer Nachfrage zu einer Überbereitstellung und Verschwendung von Ressourcen führen kann. Dies führt dazu das Unternehmen in ruhigen Phasen für nicht genutzte Kapazitäten bezahlen und bei einer hohen Beanspruchungsspitze keine einfache Möglichkeit haben ihre Rechenleistung an den geforderten Workload anzupassen. 

 

Dynamische Skalierbarkeit
Cloud-Plattformen bieten eine dynamische Skalierbarkeit

Cloud-Infrastruktur: Cloud-Plattformen bieten hierfür eine dynamische Skalierbarkeit, sodass Unternehmen Ressourcen je nach Bedarf nach oben, unten, oder in die Breite skalieren können. Das heißt dass man zum Beispiel die Möglichkeit hat komplett automatisiert zusätzliche Instanzen hinzu- oder abzu-schalten gemäß den aktuellen Anforderungen der Workloads. Eine zweite Möglichkeit ist es keine zusätzlichen Instanzen dazuzuschalten, sondern beispielsweise die aktuelle Instanz durch eine leistungsstärkere Instanz auszutauschen. Eine Kombination aus beiden Varianten ist dabei auch denkbar. Während eine voll automatisierte Skalierung den meisten Komfort bietet, kann man selbstverständlich weiterhin maßgebende Faktoren beeinflussen, wie Limits auf die maximalen Ausgaben, die man tätigen möchte, oder die maximale Anzahl an Instanzen, die hinzu- oder abgeschaltet werden. Dies lässt sich beispielsweise auch darüber steuern welche minimale Rechenleistung man zu jedem Zeitpunkt auf Abruf gewährleistet haben möchte. Die Realisierungen der Umsetzungen sind dabei so vielfältig wie die Anforderungen der Unternehmen. Das sorgt für eine optimale Ressourcenauslastung für jeden Workload und macht Investitionen in Überkapazitäten überflüssig. Hierzu bieten die meisten Cloud Anbieter auch die Möglichkeit verschiedene Szenarien in einem Berechnungstool einzutragen und sich direkt eine Schätzung der Kosten anzeigen zu lassen.
Ein weiterer Weg, um die Ressourcennutzung zu maximieren bei möglichst geringen Kosten, ist der Einsatz sogenannter „serverloser Systeme“. Dabei ist das Hauptaugenmerk eine einfache und direkte Nutzbarkeit durch den Anwender, ohne dass dabei ein Einrichtungsaufwand und Betreuungsaufwand entsteht. Auch in diesem Fall zahlt man nur für die tatsächliche Zeit, in der man die Rechenleistung der Systeme in Anspruch genommen hat. Je länger also automatisch skalierende- und serverlose Systeme im Einsatz sind und Nutzungsdaten generieren, desto genauer kann ein Unternehmen die Kosten und Auslastung seiner IT-Infrastruktur nachverfolgen und steuern.

Wartung und Updates

„Traditionelle“ IT-Infrastruktur: In der Regel werden eigens eingerichtete und selbst beschäftigte IT-Abteilungen, oder kostspielige Dienstleistungen von Drittparteien für die Wartung und Aktualisierung der lokalen Hardware und Software eingesetzt, was zusätzliche Kosten verursacht, und kontinuierliche Aufmerksamkeit und Einsatz erfordert. 

Cloud-Infrastruktur: Ja nach Preismodell und Anforderungen eines Unternehmens kümmert sich der Cloud-Anbieter um Wartung, Updates und Sicherheit und verringert so die Arbeitsbelastung der internen IT-Abteilung und gewährleistet stets aktuelle Systeme und reduziert die Notwendigkeit eigene Expertise in diesen Themen aufbauen zu müssen. Das spart nicht nur Betriebskosten, sondern beugt auch der Gefahr vor, dass dem Unternehmen wichtiges Know-how verloren geht, in dem Falle das ein IT-Mitarbeiter austritt. Die Ausprägung der Betreuungsleistung durch die Cloud-Anbieter ist gesteuert durch die verwendeten Systeme und das in Anspruch genommene Preismodell.

Zusammenfassung

Im direkten Vergleich zeigen sich die Kostenvorteile einer Cloud-Infrastruktur ganz klar. Mit geringeren Vorabinvestitionen, reduzierten Betriebskosten, einer verbesserten Skalierbarkeit und durch effizientere Ressourcennutzung können Unternehmen durch die Migration in die Cloud erhebliche Einsparungen erzielen und Zeit und Ressourcen für das eigene Kerngeschäft frei machen. Je nachdem wie die aktuelle IT-Struktur eines Unternehmens aussieht, kann man laut Angaben der einzelnen Cloud-Anbieter durch den richtigen Wechsel auf eine Cloud-Infrastruktur langfristig Einsparungen im hohen zweistelligen Prozentbereich oder mehr realisieren. Da sich die Technologien ständig weiterentwickeln und Unternehmen dabei helfen in allen Bereichen effizienter zu werden, ist die Einführung von Cloud-Lösungen nicht nur ein strategischer Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten und durch die Nutzung neuster Technologien zu verbessern, oder gar weiter auszubauen, sondern meistens auch eine finanziell kluge Entscheidung. 

Quellen:

https://aws.amazon.com/de/pricing/?aws-products-pricing.sort-by=item.additionalFields.productNameLowercase&aws-products-pricing.sort-order=asc&awsf.Free%20Tier%20T
https://azure.microsoft.com/en-us/pricing/calculator/
https://learn.microsoft.com/en-us/biztalk/core/scaling-your-solutions
https://aws.amazon.com/de/ec2/autoscaling/?sc_channel=ba&sc_campaign=autoscaling-ec2-button&sc_medium=button&sc_country=global&sc_geo
=global&sc_outcome=aware
https://aws.amazon.com/de/serverless/
https://aws.amazon.com/de/blogs/mt/estimating-total-cost-of-ownership-tco-for-modernizing-workloads-on-aws-using-containerization-part-1/
https://pages.awscloud.com/rs/112-TZM-766/images/Optimizing-AWS-Cloud-Costs-and-Lowering-Total-Cost-of-Ownership.pdf

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Über den Autor

Nicolas ist seit 2023 bei der Woodmark tätig und ist AWS zertifizierter Cloud Practitioner. Zuvor war er bereits einige Zeit als IT-Consultant tätig und ist bestrebt all seinen Kunden stets einen Mehrwert in Sachen Effizienz und Kosten bieten zu können. Seine Schwerpunkte sind dabei Business Analytics, Anforderungsanalyse und der Aufbau von Reports und Dashboards in Tableau und AWS Quicksight.

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